Objekt des Monats
Die knapp über 7 Meter hohe Bronzeplastik des Karl-Marx-Monuments in Chemnitz ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt (der „Nischel“).
Sie gehört zu den größten Porträtbüsten weltweit. Der rund 40 Tonnen schwere Koloss ruht auf einem etwa 5 x 5 x 5 Meter großen Kubus,
der einem 18,5 x 10,5 x 0,6 Meter großen Sockel aufsitzt.
Das Monument wurde am 9. Oktober 1971 eingeweiht. Der Entwurf stammt von dem sowjetischen Bildhauer Lew Kerbel, einem der damals bekanntesten Künstler
seines Landes.
Der Kern von Kubus und Sockel besteht aus Beton und Ziegeln. Verkleidet ist er mit Korninskij Granit aus der Ukraine. Der Steinbruch liegt
etwa 140 Kilometer westlich Kiew bei Schytomyr. Die Zusammensetzung wird wie folgt angegeben: Mikroklin (28 %), Plagioklas (25 %),
Quarz (20 %), Biotit (15 %), Granat (7 %), Akzessorien (5 %)1. Das Gestein zeigt teils eine ausgesprochen starke Fluidaltextur.
Verwendung findet das Gestein u.a. auch am Moskauer Kinozentrum, im Moskauer Gorky
Theater (Fußboden im Garderoben-Foyer) oder im TSMU Kaufhaus in Moskau1.
Sanierung des Sockels 2011/2012
Von Ende 2011 bis Anfang April 2012 wurde der Sockel des Monumentes saniert. Über die Fugen eingedrungene Feuchtigkeit
hatte dem Granit und dem Betonkern stark zugesetzt. Ca. 25% der insgesamt rund 250
Platten wurden ausgetauscht. Dabei wurde Material aus dem Originalsteinbruch bei Schytomyr verwendet2.
Quellen:
1 https://albiongranit.com.ua
2 https://www.heinze.de/architekturobjekt/karl-marx-monument-chemnitz/12536345/.
Karl-Marx-Monument in Chemnitz
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Karl-Marx-Monument in Chemnitz. Links im Bild Fassade des Gewerbekomplexes Terminal 3 aus Rochlitzer Porphyr
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Korninskij Granit
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Korninskij Granit (Detail)
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Karl-Marx-Monument, Chemnitz
Lage:
Brückenstr. 10
09111 Chemnitz
GPS:
50.83590, 12.92328
Entstehungszeit:
1971
Entwurfsverfasser/Umsetzung:
Lew Kerbel
Gesteine:
Korninskij Granit (Ukraine)
Alter / Lithologie:
?
Abbau:
Schytomyr (ca. 140 km westlich Kiew, Ukraine)
Literatur:
JENTSCH, F. & JENTSCH, F. (2013): Chemnitz. -- In: SCHROEDER, J.(Hrsg.): Steine in deutschen Städten II: 39-50; Berlin (Selbstverlag).
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